Die Anuga ist die weltweit größte Messe für Food & Beverage und fand vom 7. – 11. Oktober 2017 in Köln statt. Das Q·CAPITAL VENTURES Food Team war dabei. Hier sind die Food-Trends, die wir auf der Messe gespottet haben:
High Protein
Protein war der wohl am deutlichsten beobachtbare Trend bei der Anuga 2017. Nach dem Low-Carb Trend kommen jetzt immer mehr mit Eiweiß angereicherte Lebensmittel auf den Markt. Proteinbasierte Ernährung gilt als gesund und soll das Abnehmen unterstützen. High Protein Produkte beschränken sich längst nicht mehr auf Fleisch- und Milchprodukte. Besonders gefragt sind Produkte auf Basis pflanzlicher Proteine (Samen, Hülsenfrüchte, Algen, etc.). Auf der Anuga sahen wir beispielsweise Pasta aus Linsen- oder Erbsenmehl sowie Proteindrinks mit Chiasamen.
Bio
Die Nachfrage nach Biolebensmitteln ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. So lag der Verkauf von Biolebensmitteln 2015 europaweit bei EUR 29,8 Mrd., +13 % im Vergleich zu 2014. In den kommenden Jahren wird mit einem jährlichen Wachstum von 7 % pro Jahr gerechnet. Mittlerweile setzen auch die Big Player in der Branche vermehrt auf Bioprodukte. So hat beispielsweise Nestlé einen massiven Ausbau seines Biosortiments angekündigt, um die Konsumentenpräferenzen möglichst gut bedienen zu können. Bio hat sich somit aus der Nische zum Mainstream entwickelt.
Healthy Food
Grundsätzlich lässt sich ein starker Trend in Richtung gesundes Essen feststellen. Der Konsument fordert gesunde Lebensmittel mit natürlichen Inhaltsstoffen ohne Geschmacksverstärker und ohne Zucker. Stevia und andere natürliche Ersatzstoffe werden zunehmend verwendet um diesen Konsumentenpräferenzen nachzukommen.
Vegetarische / Vegane Alternativen
Noch vor einigen Jahren waren pflanzliche Alternativen ausschließlich in Bioläden zu finden. Heute gehören sie durch den steigenden Anteil an Vegetariern, Veganern und Flexitariern in jeden Supermarkt. Es gibt mittlerweile eine große Auswahl an Fleischersatzprodukten – Tendenz steigend. Das Angebot reicht von pflanzlicher Wurst über Soja- und Kokosjoghurt, diversen Veggie- Burgerkreationen aus Pilzen oder Bohnen bis zu veganem Thunfisch für Pastasauce, Leinsamenschnitzel und veganem Streichfett.
Functional Drinks
Bei den Drinks gibt es einen deutlichen Trend zu Funktionalität: Proteine, Vitamine (Enhanced Water, Fruchtsmoothies), Detox und Slimming sind in. Zusätzlich werden weniger Zucker bzw. kalorienfreie Zuckeralternativen verwendet. Geschmacks-Star war Matcha. Zu sehen als gesündere Alternative zu Kaffee, als Matcha-Energydrink, bis hin zu Kapseln für den Matcha-Latte.
Snacking
Snacking ist in – vor allem bei Millenials. Hier konzentrieren sich die Produkte einerseits auf den Genussbereich, z.B. auf ein exklusives Geschmackserlebnis und Individualität (z.B. Kartoffelchips mit schwarzem Trüffel oder individuell gestaltbare Donuts). Andererseits ist der Healthy-Convenience Bereich sehr stark ausgeprägt, z. B. Snacks aus Nüssen, Obst und Trockenobst, Superfoods, sowie Müsliriegel aus natürlichen Zutaten mit keinem oder wenig Zucker. Auch High-Protein Snacks wie gegrilltes Hühnerbrustfilet to-go, Low-Fat Landjäger und Proteinchips, diverse Topfensnacks sind stark im Kommen. Last but not least gibt es auch in der Snack-Kategorie mehr und mehr vegane Convenience-Produkte, wie z. B. Kokosmilchreis.
Neue Geschmacksrichtungen
Es lässt sich ein Trend zu scharfen Zutaten wie Ingwer und Chili erkennen. Ingwer wird nicht mehr nur als Basis für Ginger Ale gesehen, sondern als gesunder Ingwer-Shot verkauft, zur zuckerfreien Limonade verarbeitet, oder als Gelee mit Orange und Chiaperlen gegessen. Chili gibt nicht mehr nur dem Essen oder diversen Snacks einen Kick, sondern sorgt mit Gin oder Bier kombiniert für ein spannendes Kitzeln am Gaumen.